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Falsches Signal

Ich bin wohl jetzt etwas spät dran in meinem Blog, um mich dazu verwundert zu äußern. Als Nicht-BILD Leser ist mir ja fast ein Zitat von Olaf Scholz entgangen, veröffentlicht bereits im Mai in der Bild am Sonntag. Dort offenbart Scholz in einem Nebensatz seine persönliche Anlagephilosophie. Danach gefragt, wie er sein Geld anlege, sagte Scholz: Damit beschäftige ich mich kaum, es liegt einfach auf dem Sparbuch – trotz der niedrigen Zinsen.”

 

Geht’s noch??? Deutlicher kann man seine Inkompetenz in der Öffentlichkeit nicht kundtun. Der Mann ist ja nicht irgendwer. Es ist der deutsche Finanzminister! Gut - um seine Altersversorgung braucht er sich keine großen Gedanken machen. Als ehemaliger Bürgermeister von Hamburg und jetziger Minister wird er wohl einen ordentlichen und auskömmlichen Anspruch auf Ruhegehälter und Altersbezüge haben. Das unterscheidet ihn von der Mehrheit der Bevölkerung, die über die Niedrigzinsen enteignet wird und kaum noch in der Lage ist, eine notwendige private Altersvorsorge aufzubauen.

 

Mit dem Geld auf dem Sparbuch wird’s wohl nicht gehen. Besser wäre es, langfristig in Aktien zu investieren. Diese betrachten viele Politiker nach wie vor aber eher als Spielzeug für Spekulanten, denn als tauglich für die breite Vermögensbildung. Da verwundert es nicht, dass aus dem Finanzministerium wieder die Forderung nach einer Börsen-Transaktionssteuer kommt.

 

Woher kommen Steuereinnahmen, Arbeitsplätze, das Wachstum und unser Wohlstand? Letztlich doch aus unternehmerischen Tun und Handeln. Konsumieren sollen sie, die Bürger, aber an den Unternehmensgewinnen partizipieren, lieber nicht – zu risikoreich. Ja, liebe Volksvertreter, haltet ruhig weiterhin die Deutschen von der Aktienanlage fern, weil man’s selber nicht kapiert hat. Ein falsches Signal vom Minister für die Leserschaft der BILD-Zeitung.