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Öffnungs-Wirrwarr

Nein, ich bin kein Verschwörungstheoretiker. Ich glaube nicht daran, dass das Virus von obskuren Mächten in die Welt gesetzt worden ist, um dunkle Ziele zu verfolgen. Ja, Covid 19 existiert und ist ansteckend. Ich weiß wovon ich rede, ich habe meine Corona-Erkrankung schon seit sechs Wochen hinter mir.


Mich nervt allerdings zunehmend diese unkoordinierte Vorgehensweise bei der Wiedereröffnung. Dass immer mehr krude Verschwörungstheorien kursieren, könnte auch damit zusammenhängen.


Dass man den Lockdown angesichts der Bilder aus unseren Nachbarländern konsequent umgesetzt hat, war für die Mehrheit der Bevölkerung absolut nachvollziehbar. Der Neustart hingegen holpert, ist geprägt durch ein föderales Wirrwarr und wird deshalb von vielen nicht verstanden. Die Gefahr: die Akzeptanz der Regeln schwindet.


Die Zahl der  Erkrankten in Deutschland liegt aktuell bei 0,03 % (!) der deutschen Bevölkerung. Es gibt Landkreise die verzeichnen bereits seit Wochen keine Neu-Erkrankungen mehr. Und dennoch werden Gastronomie, Handel und andere Dienstleister mit Vorschriften überzogen, die alles andere als praktikabel oder wirtschaftlich sind.


Liebe Entscheidungsträger, stellt euch mal an einem Wochenende an einen Supermarkt und schaut euch an, wie 95 % der Kunden mit ihren Masken umgehen. Ob das alles so hygienisch und wirkungsvoll ist, wage ich zu bezweifeln.

 

Zudem: Ob die Masken überhaupt einen medizinischen Nutzen haben, ist noch immer nicht belegt. Die Zahl der Infizierten ist ja gesunken, obwohl die Menschen maskenlos ihre wöchentlichen Einkäufe bei Aldi, Lidl, Rewe & Co. erledigt haben.


Als Vorstandsmitglied bei unserer Fußballjugend habe ich jetzt von den Auflagen erfahren, die zu erfüllen sind, um den Trainingsbetrieb wieder aufnehmen zu können. Das ist für einen ehrenamtlich geführten Verein kaum leistbar. Deshalb werden wir wohl erstmal weiterhin darauf verzichten. Hauptsache die Profis dürfen wieder kicken.


Warum senkt jetzt der Freistaat Bayern den Grenzwert von 50 auf 35 neu-infizierte Personen innert sieben Tagen? Wird das ausgewürfelt?


Als Vorsitzender eines Gesangvereins habe ich kein Problem damit, wenn Proben oder Veranstaltungen vorerst nicht mehr stattfinden dürfen. Ein zunächst weiter geltendes generelles Verbot von Menschenansammlungen jedweder Art in Räumen oder auch im Freien wäre für mich konsequent und nachvollziehbar. Das grundsätzliche Auftechterhalten von 'Social Distancing' ebenfalls. Aber liebe Leute, doch bitte nicht so ein Chaos mit zum Teil pro forma Maßnahmen, die wissenschaftlich nicht bestätigt, in dieser Form der Umsetzung nicht evaluierbar sind und in vielen Fällen mehr schaden als nutzen.