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Die Rentenmacher

Regenmacher könnten wir in diesen Zeiten der Trockenheit gebrauchen. Die sind in der Realität allerdings genauso wirkungslos wie die Rentenmacher, die sich uns jetzt mal wieder präsentiert haben. Olaf Scholz hatte mit seinem ‚Rententanz‘ angefangen und wollte uns sogar bis 2040 das heutige Rentenniveau bei gleicher Beitragszahlung herzaubern. Das war sogar den anderen Rentenmachern in der Regierung zu viel der Augenwischerei. Doch auch der auf das Jahr 2025 eingedampfte Prognosezeitraum ist nicht mehr als reine Zeitschinderei und taugt lediglich als Renten-Wohlfühl-Garantie für das Volk: Keine Sorge – die Politik kümmert sich schon.


Tut sie eben nicht. Wurde bei der ganzen öffentlichen Diskussion überhaupt die Notwendigkeit der privaten Vorsorge erwähnt? Wann werden endlich die Rahmenbedingungen für verantwortungsbewusste und weitsichtige Langfrist-Sparer (z.B. deutliche Erhöhung der Steuerfreibeträge bei Aktiengewinnen oder Dividenden-/Zinseinkommen) verbessert? Wo bleibt die Entbürokratisierung der Riester-Rente? usw. - alles offensichtlich kein Thema, obwohl genau diese Punkte mit in den Kontext gehören.


Nicht nur die feststehende demografische Entwicklung, sondern auch künftige dramatische Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt, hervorgerufen durch die Digitalisierung werden den Rentensicherheits-Traum zudem schneller platzen lassen als uns lieb ist.


"Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen" -  dieser schnoddrige Ausspruch von Helmut Schmidt scheint heute zum Leitsatz für viele politisch Verantwortliche geworden zu sein. Was uns hier geboten wird ist kein schlüssiges, mutiges oder gar zukunftsfähiges Rentenkonzept, sondern eine Beruhigungspille, verbunden mit dem falschen Signal an weite Bevölkerungskreise ganz nach dem Motto: „…wird schon irgendwie.“