Bei meinem letzten Friseurbesuch fährt mir die freundliche Friseurin zu Beginn mit der Hand durch meine Haare mit der Kommentierung: Ich verschaff mir erst einmal einen Überblick, damit ich sehe, wie das Ganze werden kann. Das heißt aber nicht, dass es so werden muss. Meine Antwort: Dann ist das ja genauso, wie in der Finanzberatung.
Das war in dem Fall sicherlich beides mit einem hintergründigen Humor daher gesagt und nicht so ganz ernst gemeint. Aber interessant, dass es zwischen einem Haarschnitt und einer Finanzberatung überhaupt ansatzweise Parallelen gibt.
Das erste was ich in der Beratung tue ist tatsächlich, mir einen möglichst umfassenden Überblick über die komplette Situation des Kunden zu machen. Das ist die Basis, ohne das wird es schwer, einen sinnvollen Rat zu geben oder eine passende Lösung anzubieten.
Wenn die Ist-Situation geklärt ist und die Fakten bekannt sind, dann kann man gemeinsam mit dem Kunden schauen, wie das „Ganze werden soll“. Anlageziele werden definiert und auf welchem Weg, mit welchen Finanzprodukten, diese erreicht werden können. Alles ist bestens besprochen und geklärt, Ertragsziele und Risikotoleranz sind definiert.
Über die Zeit einer Finanzplanung von 20, 30 oder sogar 40 Jahren kann viel passieren. Ob die angenommene
Rendite-Erwartung zutrifft, wird sich erst herausstellen. Finanzmärkte unterliegen zwar bestimmten Regeln, sind aber grundsätzlich nicht bis auf's letzte planbar. Die persönliche Situation beim Kunden kann sich ebenfalls im Zeitverlauf ändern und schon muss NACHJUSTIERT werden. Es gibt zu viele
Einflüsse. Flexibilität ist angesagt.
Übrigens: Meine Friseurin hat auch immer wieder NACHGESCHNITTEN. Mal hier – mal da. Und zum Schluss ist ein prima Haarschnitt herausgekommen.