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Desaster

Ich mag eigentlich das öffentlich-rechtliche Fernsehen. Man geht einfach von einer gewissen journalistischen Qualität aus. Aber voraussetzen sollte man die nicht. Irritiert habe ich im Juni den Beitrag des Magazins Plusminus in ARD zum Thema ‚Riester‘ verfolgt. Hier war von einem Riester-Desaster die Rede.

 

Ja, es gibt berechtigte Kritikpunkte an der Riester-Rente. Sogar sehr viele. Die Regulierungen, der bürokratische Aufwand und die damit verbundenen Kosten, die wieder vom Kunden bezahlt werden müssen. Das ganze Konzept ist ein schlechter Witz und dient in den seltensten Fällen dem Aufbau einer sinnvollen zusätzlichen privaten Altersvorsorge. Auch ich habe mich immer wieder kritisch dazu geäußert.

 

Aber dieser ARD-Beitrag war schlampig, in 0/8/15 Manier und zudem unsachlich abgedreht. Da hat einiges nicht gestimmt. Wesentliche Informationen wurden einfach weggelassen. In einem Beitrag auf Youtube wird auf satirische Weise Kritik geübt (auch wenn ich hierzu den sachlichen Einwand habe, dass staatliche Zulagen nichts mit der Wirtschaftlichkeit des Riester-Angebots zu haben).

 

Wenn Sie als Riester-Sparer einen solch tendenziösen Beitrag vorgesetzt bekommen, würde es mich nicht wundern, wenn Sie anschließend verunsichert sind.

 

Fakt ist: in bestimmten Fällen mit einer guten Förderquote und aktienorientierter Ausrichtung der hinterlegten Anlagestrategie sind Riester-Produkte wirtschaftlich sinnvoll. Wer allerdings in dieser Art einen solchen Unfug verbreitet wird seiner journalistischen Verantwortung nicht gerecht und richtet Schaden an. Der Beitrag war ein Desaster.