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Quo vadis Deutschland?

In der vergangenen Woche war ich auf einer Tagung an der Ostsee. Die Fahrt mit der Deutschen Bahn dorthin war abenteuerlich. Irgendwie hat man das Gefühl man sei im vergangenen Jahrhundert gelandet. Mit zwei Stunden Verspätung bin ich angekommen. Die Heimfahrt war kaum besser (oder noch chaotischer). Immerhin hatte ich in Würzburg noch einen ICE erwischt, der 'Gott sei Dank' eine Stunde Verspätung hatte. Die Teilnehmer, die mit dem Flieger angereist waren, kamen drei Stunden später, manche sogar erst am darauf folgenden Tag, weil ab Stuttgart an dem Tag gar nichts ging. Und das in Deutschland an einem Tag ohne besondere Vorkommnisse!

 

Allgemein hab ich das Gefühl, wir werden insgesamt abgehängt und geraten zunehmend ins Hintertreffen. So sieht die Realität aus: wir können keinen Flughafen mehr bauen, Großprojekte werden verspätet und überteuert fertig, Klimaziele werden verfehlt, usw.. In einem Beitrag in der ZEIT vom 14. Juni heißt es treffend, wenn in Deutschland in der jüngeren Vergangenheit ein Problem gelöst wurde, dann wurden dabei zumeist zwei andere langfristig geschaffen. Bei den Dingen, die nicht funktionieren, hat meistens der Staat seine Finger im Spiel. Das sind u.a. die Auswüchse von überzogener Regulierung und immer noch weiter steigender Bürokratie. Dazu kommt noch eine Portion Überheblichkeit, die uns jetzt auf die Füße fällt. Wie heißt es im Volksmund ‚Hochmut kommt vor dem Fall‘.

 

Glücklicherweise läuft es bei vielen deutschen Unternehmen und Selbstständigen gut, deren Produkte und Dienstleistungen regional bis weltweit gefragt sind. Auch viele Ehrenamtliche in unseren Vereinen und sozialen Einrichtungen leisten tolle Arbeit.und geben ihr Bestes. Wer stoppt aber diese alles verschlingende Bürokratie-Krake? Den immer öfter sinnleeren behördlichen Auflagen und dem Bürokratie-Wahnsinn trotzen wir alle mit einem zunehmenden Aufwand. Aber wie lange noch?