Es gibt immer mehr Foren und Blogs im Internet (von Frauen), die sich speziell an Frauen richten, wenn es um das Thema ‚Geldanlage‘ geht. Frau versteht Frau halt besser, so ist die Logik dahinter. Beim Lesen dieser Meldung habe ich mich gefragt, wie verträgt sich das mit dem Gleichberechtigungs-Gedanken? Dann muss es wohl künftig auch eine Beratung geben, die sich ausschließlich an Männer richtet? Muss ich mein Geschäftsmodell überdenken?
Aus meinem Berater-Alltag kann ich berichten, dass Finanzthemen in der Aufgabenverteilung von Ehepaaren und in Lebensgemeinschaften oftmals in den Kompetenzbereich der Frau fallen. Außerdem: Frauen- und Männeranteil halten sich in meinem Kundenkreis die Waage. Interessensdefizite bei Frauen gibt's vielleicht beim Fußball (um ein Klischee zu bedienen), für Geldangelegenheiten kann ich das nicht bestätigen. Im Gegenteil.
Hier wird also anscheinend ein Bedarf suggeriert, der keiner ist, mit dem Ziel, Kunden, sorry, soll heißen Kundinnen, zu akquirieren.
Beim Besuch von Fachtagungen, Vorträgen, Seminaren o.ä., ist es allerdings schon auffällig, dass diese Veranstaltungen beraterseitig zu gut 90 % von Männern dominiert sind. Ganz ehrlich: von manchem Kollegen, auf den ich da treffe, möchte ich nicht beraten werden.
Fazit: 1. Frauen traut euch in die Finanzberatung – 2. Mann oder Frau als Berater/Beraterin ist egal - Hauptsache kompetent und
zuverlässig.